Stadtpaziergang durch die Glockenstadt Apolda
Begeben Sie sich auf einen kleinen Stadtspaziergang durch Apolda. Den Roten Faden mit einem Stadtplan mit weiteren Stationen erhalten Sie online und in der Tourist-Information im Rathaus auf dem Marktplatz.
Rathaus und der Marktplatz
Das Rathaus und der Marktplatz mit angrenzendem Topfmarkt sind historisch typische Kennzeichen der Stadt Apolda. Das Apoldaer Rathaus ist eines der ältesten Bauwerke der Stadt und steht unter Denkmalschutz.
Der Topfmarkt und der gesamte Marktplatz wurden in den Jahren 2008 bis 2009 mit Födermitteln der EU und des Freistaates Thüringen umgestaltet und modernisiert.
Glockenspiele in Apolda
Im Jahr 1722 begann die Tradition des Glockengießens in Apolda mit der Gründung der Glockengießerei von J. Ch. Rose. Diese Gießerei übernahm 1759 J. G. Ulrich aus Laucha/Unstrut. In Apolda ließ sich 1826 eine weitere Glockengießerei nieder (C. F. Ulrich). Während sie sich bis zum Ende des 19. Jh. zu einer der führenden Glockengießereien Deutschlands entwickelte, mußte die ältere Gießerei Gebr. Ulrich 1902 Konkurs anmelden. 1910 baute Heinrich Ulrich die Gießerei Gebr. Ulrich wieder auf. 1923 wurde hier die berühmteste Glocke des 20. Jahrhunderts, die St. Petersglocke des Kölner Doms, gegossen. 1948 schloß diese Gießerei. Die Firma C. F. Ulrich, seit 1910 Franz Schilling Söhne, führte u. a. die zu Ende des 19. Jahrhunderts begonnene Tradition der Herstellung von Glockenspielen weiter. Bis 1988 wurden in Apolda Glocken und Glockenspiele hergestellt.
Decker Pitter (1:1 Nachbildung)
Die St. Petersglocke im Kölner Dom (auch "Dicker Pitter" oder "Decker Pitter") ist die Glocke 1 des Kölner Domgeläuts.
Daten und Nachbildungen der Domglocke
Der Decke Pitter ist beeindruckende 3,35 m hoch, misst 3,25 m in der Breite und ist mit knapp 24 t so schwer wie vier Elefanten. Die erste Nachbildung der Glocke in Apolda können Sie gleich bei Ihrer Einfahrt nach Apolda von Weimar aus kommend in der Erfurter Straße entdecken. Dort steht sie vor dem Autohaus Matt.
Die bereits dritte Nachbildung der massigen Glocke steht seit Mai 2024 im GlockenStadtMuseum – Museum auf Zeit im Eiermannbau Apolda.
Die zweite detailgetreue Imitation wurde im Umzug des Thüringentages „Apolda klingt!“ am 11. Juni 2017 gezeigt und danach am Friedensteich in der Herressener Promenade präsentiert. Zuletzt hatte sie ihren Platz im Hof des Stadthauses auf dem Brauhof gefunden. Aufgrund der anstehenden Sanierung des Stadthauses, sowie der Schädigung der Glocke durch die Witterung entschied sich die Stadt vor dem 300-jährigen Glockenjubiläum ein neues Modell anfertigen zu lassen.
Geschichte der Kölner Domglocke
Der Auftrag zum Guss einer solch großen Glocke bedeutete für jeden Glockengießer eine außergewöhnliche Aufgabe, verbunden mit einem hohen Risiko. Der Apoldaer Glockengießer Heinrich Ulrich stellte sich diesem Wagnis. So goss er am 5. Mai 1923 die Nachfolgerin der alten Kaiserglocke des Kölner Domes, die im ersten Weltkrieg eingeschmolzen worden war. Durch die Besetzung des Ruhrgebietes verzögerte sich der Transport der Glocke und so wurde sie erst anderthalb Jahre später nach Köln gebracht.
Da es damals noch keine Tieflader gab, wurde die Glocke von der Gießerei zum Bahnhof auf Holz durch die Stadt transportiert und anschließend auf einen Waggon der Reichsbahn geladen. Zwei Tage dauerte der Transport mit dem Zug bis nach Köln. Bei ihrer Ankunft am 24. November 1924 wurde die geschmückte Glocke von einer jubelnden Menschenmenge begrüßt. An Heiligabend 1924 sollte die Petersglocke das erste Mal läuten, jedoch riss das Seil der Läutemaschine bereits nach drei Schlägen. Am 28. Oktober 1925 konnte die Glocke dann das erste Mal „richtig“ läuten.
Der Glockengießer konnte diesen Moment leider nicht mehr erleben. Heinrich Ulrich verstarb im Februar 1924.
Dobermann-Denkmal
Das Dobermann-Denkmal befand sich zuerst in der Teichgasse zwischen dem Alexander-Puschkin-Platz und dem Darrplatz. Mit der Entwicklung des Martinskirchquartiers wurde es im Dezember 2019 dorthin umgesetzt.
Das Denkmal ist der Hunderasse "Dobermann" und seinem Züchter und Namensgeber Karl Friedrich Louis Dobermann (1834 - 1894) gewidmet und ist das einzige Dobermann-Denkmal in Europa. Das Denkmal stellt eine Dobermannfamilie dar. Der Entwurf stammt von der Bildhauerin Kerstin Stöckel aus Kapellendorf.
Schloss
Dominante des "Stadtbildes" im 12. Jahrhundert war die weithin sichtbare Burg, das spätere Apoldaer Schloss. Die Errichtung der Burganlage auf gerade dieser Anhöhe mag in verschiedener Hinsicht zweckmäßig erschienen sein. Unweit der Saalegrenze und im Bereich bedeutender Heeresstraßen gelegen, bot die Burg an drei Seiten Schutz gegen Angriffe. Von Süden war ein ebener Zugang gewährleistet. Genaue Daten über das Entstehen der Burganlage sind nicht bekannt. Es wird angenommen, dass die Apoldaer Burg etwa zur gleichen Zeit erbaut wurde wie die Wartburg bei Eisenach.
Kirchen in Apolda
Die älteste der drei Kirchen in Apolda ist die evangelische Martinskirche. In der urkundlichen Ersterwähnung Apoldas im Jahr 1119 wurde auch die Martinskirche das erste Mal einem offiziellen Dokument genannt.
Die größte Kirche Apoldas, ist die ebenfalls evangelische Lutherkirche in der Innenstadt Apoldas.
Die katholische St. Bonifatiuskirche liegt oberhalb der anderen Kirchen in der Stobraer Straße und wurde im gleichen Jahr wie die Lutherkirche geweiht.
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Christian-Zimmermann-Denkmal
Mit Entwurf, Ausführung und Aufstellung betraute ein aus den Reihen stadtbekannter Bürger gewähltes Komitee den Dresdner Bildhauer Ernst Paul.
Das am 10. November 1892 eingeweihte Ehrenmal zeigt den in Bronze gegossenen Verleger Christian Zimmermann (1759-1842) auf einem Sandstein-Postament.
Eine mit Blumen geschmückte und durch Ziergeländer begrenzte Anlage rahmte den Standort am alten Karlsplatz (heute: Alexander-Puschkin-Platz) ein.
Zimmermannbau
Durch den 1880/81 errichteten Fabrik-Neubau an der Bahnhofstraße war es für die am 21. Mai 1789 gegründete Fa. "Christian Zimmermann & Sohn" möglich geworden, alle ihre in der Stadt verstreuten Geschäftslokale unter einem Dach zu vereinigen.
Viadukt
Der Bau der thüringischen Eisenbahn (1844-1846) bewirkte gleichzeitig entscheidende Veränderungen im Norden der Stadt Apolda. Über 2.000 Arbeiter waren am Bau der Bahnlinie beteiligt, welche zwischen Naumburg und Apolda eingleisig und ab Apolda bis Erfurt zweigleisig errichtet wurde.
Eiermannbau
Denkmal der Architekturmoderne und Industriebaukultur Das 1938/39 nach Plänen des Architekten Egon Eiermann umgestaltete und erweiterte Feuerlöschgerätewerk der 'Total AG Foerstner & Co' ist sein einzig realisiertes Gebäude in Thüringen.
Seit Juni 2024 beherbergt der Eiermannbau das Museum auf Zeit als Interimsquartier des GlockenStadtMuseums Apolda. Auch ein Teil der Lebenshilfe hat im Winkelbau ein Zuhause gefunden, ebenso wie Kreative aus verschiedenen Bereichen. Mit Beginn des Jahres 2025 soll auch ein Zentrum für Telemedizin im Eiermannbau einen 600 Quadratmeter großen Bereich beziehen.
Bismarckturm
An der B 87 steht ein markantes, lange Zeit ungeliebtes Bauwerk und blickt über unsere Stadt. Gebaut wurde es von unseren Vorfahren zur Ehre Otto von Bismarcks (1815-1898), dem 1. Kanzler des Deutschen Reiches. Der Turm, auf vielen Postkarten verewigt, ist schon von weitem sichtbar. Er stellt ein Zeichen einer längst vergangenen Zeit, ist aber auch ein Beispiel der Leistungsfähigkeit der damaligen Handwerker.
Öffnungszeiten April bis einschließlich 31. Oktober
samstags, sonntags und an gesetzlichen Feiertagen: 10:00 - 18:00 Uhr
Information: Nutzen Sie den Parkplatz am Ende der Werner-Seelenbinder-Straße. Im Turm befindet sich kein WC.
Brunnen
Schon früher befand sich auf dem Brauhof ein Brunnen. Damals war es ein einfacher Holzbottich, aus dem mittels einer Kette das Wasser "hochgeleiert" wurde. Da dies mit sehr viel Lärm verbunden war, wurde der Brunnen im Volksmund auch als "Rumpelborn".
Dame mit Dobermann
Mit diesem besonderen Blickfang schlägt die Künstlerin Carolin Okon gekonnt den Bogen zwischen dem für die Stadt wichtigen Strick- und Textilhandwerk und der in Apolda gezüchteten Hunderasse Dobermann. 3 Meter misst die Skulptur aus Stahl, ist rund 500 Kilogramm schwer und machte während der 4. Thüringer Landesgartenschau 2017 die Passerelle am Friedensteich zum Laufsteg. Das Kunstwerk ist von Hand bemalt und wurde zuvor feuerverzinkt und grundiert. Nach der Bemalung wurde sie lackiert, so dass die Dame für lange Zeit in der Herressener Promenade flanieren kann. Nach der Landesgartenschau wurde sie an den Eingangsbereich der Promenade in der Adolf-Aber-Straße versetzt und zieht nun von dort nicht nur die Blicke der Vorbeifahrenden auf sich.