4. Thüringer Landesgartenschau 29. April bis 24. September 2017
BLÜTEZEIT APOLDA - Blüten und noch viel mehr
Das Jahr 2017 war für die Stadt Apolda mithin das bedeutendste in ihrer 900-jährigen Geschichte. Mit der Ausrichtung der 4. Thüringer Landesgartenschau war Apolda für 149 Tage nicht nur Garten sowie Treffpunkt Thüringen, sondern avancierte gleichzeitig zur "heimlichen Hauptstadt" des Freistaates.
Im Zeitraum vom 29. April bis 24. September 2017 feierte die Glockenstadt ein friedliches Fest im Grünen und präsentierte gleichzeitig ein überzeugendes Programm mit attraktiven Ausstellungen, vielen Musik-, Show- sowie Veranstaltungen der Kunst bzw. Kultur. Beste Unterhaltung, kulinarische Genüsse, reichhaltige Informationen, Sport und Spaß waren dabei Besuchermagneten. Die gelungene Umsetzung bedeutender zukunftsweisender Ziele der Stadt- und Freiraumplanung; die Landesgartenschau als Motor einer neuen Entwicklung und Selbstdarstellung begeisterte unsere Gäste ebenso.
In Vorbereitung des Großevents gelang es über ein völlig neues, mittlerweile prämiertes Format der Partizipation von Bürgern, den Anfang 2011 gegründeten „Bürgerbeirat für eine bürgernahe Stadtentwicklung auf dem Weg zur Landesgartenschau 2017 in Apolda“, Wünsche, Anregungen sowie die Beurteilung der baulichen Planungen aus Bürgersicht zu erfahren und diese zu zentralen Inhalten der projektspezifischen „Bürgerkataloge“ sowie „Bürgergutachten“ zu machen. „Baustellen- und Bürgerspaziergänge“ - über 60 an der Zahl - untersetzten die Transparenz unseres Handelns zusätzlich.
Im Ergebnis erwuchsen vielfältige private Initiativen. So trugen beispielsweise allein die „Apfelroute“ mit ihren fast 100 individuell gestalteten Unikaten und „Der rote Faden“, bestehend aus unzähligen, kunstvoll gehäkelten Blüten, zur attraktiven Gestaltung des öffentlichen Raumes bei, was jeden Gast faszinierte. Nicht zuletzt spiegelt sich die erfolgreiche Stadtentwicklung im Stolz der Apoldaer auf ihre Stadt wider!
Entsprechend dem Leitthema „Blütezeit Apolda“ erblühte Apolda besonders in der Achse vom Bahnhof bis in die Herressener Promenade. Der Bereich um den Paulinenpark stand unter dem Titel KulturBLÜTE und schlug damit den Bogen zu den schon vorhandenen kulturellen Angeboten, auf die noch thematisch aufgesattelt wurde. Die Innenstadt zeigte zum Thema StadtBLÜTE ihre Perlen und Kleinode mit behaglichem Lebensgefühl. Die SpielBLÜTE an der Schnittstelle zwischen Stadt und Landschaft inszenierte neben Wasserspiel und Kinderspiel auch das Thema Sportspiel. Und die NaturBLÜTE ließ die Besucher verweilen, genießen und entdecken.
Im Rahmen der Vorbereitung der Landesgartenschau wurden eine Vielzahl von städtebaulichen Begleitmaßnahmen durchgeführt, mit dem Ziel, weitere notwendige funktionale und gestalterische Verbesserungen in der Stadt zu bewirken, die Werte und Potenziale zu nutzen, neu zu ordnen und zu stabilisieren; die freiraumplanerischen und städtebaulichen Mängel zu beseitigen. Exemplarisch seien hier nur die Neugestaltung von Markt und Topfmarkt, Schulplatz, Darrplatz, Melanchthonplatz, Bahnhofstraße, Bahnhofsumfeld mit Gebäude und ÖPNV-Verknüpfungspunkt sowie der Neubau der Dreifeldsporthalle, der KITA „Kunterbunt“ und die Sanierung der Grundschule „Am Schötener Grund“ genannt. Gleichzeitig wurde hiermit ein entscheidender Beitrag zur Konsolidierung sowie Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Situation geleistet. Ferner ist es in diesem Prozess gelungen, eine Vernetzung von Stadt, Landschaft, Kultur und Wirtschaft zur ganzheitlichen Lebensqualitätssteigerung herzustellen.
Landschaftsarchitektonische Defizite in den Promenaden, fehlende quartiersbezogene Freiräume und suboptimale Anbindungen der Erholungsräume konnten im Rahmen der Investitionen in die Daueranlagen der Kernzonen bzw. durch die übergreifende Gestaltung kompensiert bzw. beseitigt werden.
In diesem Kontext entstand am Ort einer innerstädtischen Brache der Paulinenpark (Kernzone 1), als grünes Rückgrat der Bahnhofsvorstadt, als Wohngebietspark im Zusammenspiel mit dem Kunsthaus, den Museen sowie Gärten vollkommen neu und die denkmalgeschützte Herressener Promenade (Kernzone 2) mit dem Loh- und dem Friedensteich wurde nach ökologischen, naturschutzfachlichen sowie Aspekten der Naherholung und Kultur aufgewertet.
Eine weitere kluge sowie wegweisende Entscheidung war die Verknüpfung der Landesgartenschau mit dem größten Volksfest Thüringens in der Glockenstadt – dem 16. Thüringentag. Somit konnten wir bei sommerlichen Temperaturen, im Juni, gemeinsam mit etwa 135.000 Besuchern, unter dem Motto „Apolda klingt“ drei Tage lang beschwingt feiern. Im Herbst, sozusagen zum Finale unseres „Hauptstadtjahres“, konnten wir auch noch das 24. Landeserntedankfest in den traditionsreichen Zwiebelmarkt einbinden.
Mit Stolz kann ich resümieren, dass wir unserer Gastgeberrolle in herausragender Weise gerecht geworden sind. Mehr als 600.000 Besucher im Zeitraum der Landesgartenschau sind eindeutiger Beleg für die gute, solide, aber auch innovative sowie extrem engagierte Arbeit die in den zurückliegenden Jahren geleistet wurde.
Ich danke all denen, die diesen Weg mit uns gegangen sind, allen Unterstützern und Mitstreitern, Förderern und Sponsoren, Ideengebern und Machern. Sie alle haben dazu beigetragen, dass das Motto „Blütezeit Apolda“ Realität werden konnte.
Nun gilt es, den Schwung in die Zukunft mitzunehmen und mit uneingeschränkter Intensität weiter an der Umsetzung unseres Stadtleitbildes, überschrieben mit: Auf dem Weg zur Wohlfühlstadt, zu arbeiten. Dazu lade ich alle ein!
Doch damit nicht genug! So ist es uns inzwischen auch gelungen, mit unserer erfolgreichen Bewerbung, Außenstandort der BUGA Erfurt 2021 zu werden. Und auch die Internationale Bauausstellung, die IBA Thüringen, deren Projektjahr in 2023 stattfindet ist ebenfalls im „Innovationsraum Apolda“ angekommen. Somit ist ein solides Fundament für eine erfolgreiche Zukunft unserer Kreisstadt gelegt.
Bildergalerie
In der Bildergalerie erhalten Sie einen kleinen Einblick in 149 Tage 4. Thüringer Landesgartenschau - BLÜTEZEIT APOLDA.
Abschlussbericht
Die Dokumentation zur Landesgartenschau erhalten Sie im Download.